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Wohin mit „Trend-Müll“ wie FFP2-Masken?

Die Testphase für die Müllbehälter ist abgeschlossen. In Kürze werden alle 5. Klassen moderne Eimer zur Trennung des Abfalls erhalten – begleitet von einem pädagogischen Programm.

Zuerst wurde im Lehrerzimmer getestet. Mal nicht auf Corona, sondern auf die Tauglichkeit eines Mülltrennungssystems. Belms Didaktische Leiterin Christiane Alberts und Lehrer Benjamin Kögler hatten drei durch einen Metallrollunterbau verbundene Behälter angeschafft. Grau für Papier, Gelb für Wertstoffe und Blau für Restmüll.

Investition von 250 Euro je System
Köglers Fazit nach sechswöchiger Nutzung der jeweils 60 Liter fassenden Eimer: „Das System hat den Pilotversuch bestanden. Wir schaffen es an. In den Klassenräumen ist Müllaufkommen deutlich geringer. Da reichen 40 Liter aus.“ Preiswerter ist die kleinere Version auch. Immerhin betragen die Kosten je Klasse noch 250 Euro. „Das liegt am hochwertigen Unterbau“, so Kögler, „aber dadurch hängen die Tonnen zusammen. Es geht hier auch um die Tauglichkeit im Schuleinsatz“.

Die Finanzierung klappt dank Fördermittel der Sparkasse Osnabrück für Projekte im Umweltbereich. Zunächst stattet die Oberschule ihre 5. Klassen aus. In jedem Schuljahr soll eine weitere Klassenstufe folgen.

Einführung der Behälter mit „Projekttag Müll“
Wichtig ist für Alberts und Kögler, die auch die Zertifizierung der OBS Belm als „Umweltschule in Europa“ koordinieren, dass die Behälter nicht unkommentiert in den Klassen auftauchen. Die beiden entwickeln gerade ein pädagogisches Konzept zur Einführung. „Wir richten einen ‚Projekttag Müll‘ aus“, erklärt Kögler, „es geht darum: Was kommt in welche Tonne?“. Die passenden Schilder werden die Fünftklässler dann selbst erstellen. „Wir starten mit Stationenlernen zur Abfalltrennung. Jeder Schüler bringt dazu von daheim Müll mit. Es geht um Wertschätzung für Recycling.“

Weiter sollen die Schüler ein „Gefühl für Verpackungsmüll bekommen“. Alternativen aus Glas werden aufgezeigt. „Kunststoff wird zum großen Teil eben nicht recycelt, obwohl es auf der Verpackung steht“, berichtet Kögler.

Mit dem Reinigungspersonal des Schulträgers hat Kögler bereits verabredet, dass die Schüler alle Behälter „die nicht stinken“ selbst in den Müllcontainern auf dem Schulhof ausleeren. Das betrifft zur Zeit nur den Papiermüll, denn ein gelber Container fehlt noch im Entsorgungsportfolio. Bürgermeister Viktor Hermeler habe aber bereits geäußert, dass die Gemeinde hinter dem Umweltkonzept der Schule stehe und damit auch die fachgerechte Trennung von Kunststoffen bald möglich werde.

Doch wohin mit „Saison-Müll“ wie FFP2-Masken, die im Gegensatz zu Alltagsmasken nicht gewaschen werden, sondern nach der Nutzung in der Tonne landen? „Die sind ein Fall für den Restmüllbehälter“, sagt Kögler. Die FFP2-Maske ist also eine echte „Umweltsau“. Und Personen, die ihren Schutz auf dem Supermarktplatz abladen, sowieso.