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Trotz Wintereinbruch: Einzug im Sommer steht

Das Gerüst wurde abgebaut – die Sicht auf die Fassade des Neubaus ist frei. Inzwischen bekam die Lüftungsanlage sogar ein Upgrade. Nur eine Installation verspätet sich monatelang.

So ein Auszubildender im zweiten Lehrjahr hat schon eine Menge Durchschlagskraft. Jedenfalls dann, wenn er auf der Baustelle das Akku-Setzgerät „Hilti BX 3“ bedient. Julian Kreienbrok steht damit recht weit oben auf der Leiter, um Kabel und Leerrohre an Wänden, Decken oder Stahlwerk zu befestigen. Der Mitarbeiter von „Elektro Gartmann“ aus Osnabrück installiert die Lüftungsanlage in den neuen Klassenräumen.

Die Gemeinde Belm hat dafür ihr Engagement am Bau noch einmal verstärkt. Wesentlich moderner und effektiver als in der ursprünglichen Planung seien die Lüftungsmaschinen, so Architekt Wilhelm Pörtner. Dabei handelt es sich um eine vorbeugende Installation zum Wohl von Lehrern und Schülern. „Die umgeschlagene Luftwechselrate deckt den Wert ab, der aus der Corona-Erfahrung gefordert wurde, wenn die Fenster geschlossen bleiben“, erklärt Pörtner.

Im Sommer ist der Schulbetrieb mehr denn je auf den Lüftungskomfort angewiesen. Anders als im Bestandsgebäude gibt es nun keine „massiven Brüstungen“ mehr. Damit sind die hüfthohen Seitenwände unterhalb der Fenster gemeint. Statt dem für so viele Bildungsimmobilien typischen Standardprogramm gönnte Pörtner den Räumen viel natürliches Licht dank bodentiefer Fenster. Den Bau wertet das optisch enorm auf, bei hohen Außentemperaturen hat das jedoch Folgen für die Wärme in den Klassenräumen. „Vor allen Fenstern wird daher ein Sonnenschutz angebracht und die Scheiben sind dreifach verglast“, sagt Pörtner.

So läuft es im Gebäude
„Es ist alles gut“, sagt der Architekt, wenn er auf den Baufortschritt angesprochen wird. Diese Zufriedenheit traut sich in Krisenzeiten längst nicht jeder seiner Kollegen auszustrahlen. Sogar der Kostenrahmen werde beim Projekt „Erweiterungsbau Oberschule Belm“ eingehalten.

Dass die Arbeiter „die Außenhülle zubekommen haben“, wie Pörtner es nennt, sei eine wesentliche Voraussetzung, die Ziele zu erreichen. Das mache „für den Innenausbau unabhängig“ und sei wegen des frühen Wintereinbruchs von enormer Bedeutung.

Auf allen Etagen liegt inzwischen der Estrich. „Damit können wir nun im gesamten Gebäude weiterarbeiten; immer in der Reihenfolge von ganz oben bis ganz unten.“ Dort sind einzelne Abschnitte mit Planen abgehangen, mehrere Maschinen surren. Sie heizen und ziehen die Trockenheit aus dem umbauten Raum.

Wo gibt es Verzögerungen?
Einzig die Arbeiten an der Dachbegrünung musste Pörtner zurückstellen lassen. „Bei der aktuellen Witterung ist dort keine Arbeit mehr möglich.“ Das soll nun im Frühjahr geschehen.

Pörtner ist sehr sicher, dass Lehrer und Schüler ihr neues Territorium im Sommer beziehen können. „Das Wetter tangiert uns nicht mehr.“ Nur für die Arbeiter sei es rund um den Bau wegen der unbefestigten Wege noch auf Monate „etwas glitschig“.