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„Megakrass, wie vielseitig die Präventionswoche ist“

Das Konzept hat sich bewährt. Für alle Jahrgänge der Oberschule organisierte Schulsozialarbeiter Daniel Bölte mit Themen wie Verhaltenstraining, Verschwörungstheorien oder Diversität erneut die Präventionswoche.

Für die Zehntklässler war es ungewohnt, wirkte aber aktivierend. Thorsten Blender und Marcel Seifert von der Caritas unterrichteten im Duo. Bei ihnen ging es um Formen des Extremismus von rechter und linker Seite über Islamismus bis hin zur Frage, ob die „Fridays for Future“-Bewegung extremistische Züge hat.

In Gruppenarbeiten analysierten die Schüler Extremismusformen, gestalteten Plakate und stellten sie ganz ohne Spickzettel den Mitschülern vor. Mittendrin ein Trendthema: Sensibilisierung für Sprache ohne Diskriminierung.

OBS Belm mit eigenem Konzept
Organisator und Motor der Präventionswoche ist Schulsozialarbeiter Daniel Bölte. „Nach Corona können wir nun endlich wieder alle Module anbieten. Einmal musste die Woche ausfallen, dann war nur eine abgespeckte Version möglich“, sagt Bölte.

Die Präventionswoche ist im Schulkonzept verankert. „Mit einigen der Themen decken wir auch unsere zertifizierten und etablierten Projekte wie ‚Umweltschule in Europa‘, ‚Schule ohne Rassismus‘ oder Lernprozesse der ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ ab.“

Wenn Schüler mal auf den Stuhl steigen dürfen
Ein paar Räume weiter in Klasse 5c hatte Bölte die Trainerinnen Mignon Dunker und Michaela van Berkum von der „Initiative Schutz vor Kriminalität“ aus Berlin eingesetzt. Dort durften die Schüler zu Beginn auf die Sitzmöbel klettern. An ihren Mitschülern vorbei bewegten sie sich von Stuhl zu Stuhl ohne zu fallen. „Wir versuchen, aus den Kindern selbstbewusste und selbstkompetente Personen zu machen“, erklärt van Berkum. Die Fünftklässler sollen erkennen: Was ist gewollt? Welche Gefühle entstehen durch Gewalt? Was möchte ich nicht?

Mit dem Einstiegsspiel auf den Stühlen trainieren van Berkum und Dunker Teamkompetenz. „Wir sehen aber auch: Wer ist Anführer? Wer leitet und wer zieht sich zurück“, so van Berkum, „das hilft uns auch für den weiteren Verlauf des Seminars“.

„Stammgäste“ loben Konzept
Caritas-Mitarbeiter Marcel Seifert (25), sammelte schon vor Jahren als Referent im Fanprojekt des VfL Osnabrück Erfahrungen mit Belmer Oberschülern, als sie am „Lernort Bremer Brücke“ über „Rassismus und Homophobie im Stadion“ diskutierten. „Es ist megakrass, wie vielseitig die Präventionswoche ist. Von den Klassen 5 bis 10 hat jeder Jahrgang ein altersgerechtes Angebot.“ Ideal sei auch, dass die Projektreihe sowohl im April als auch im November für alle Schüler angeboten werde, weil so „an die Schwerpunkte angeknüpft wird“.