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Skifreizeit mit viel Sonne und guter Stimmung

So einen Ausblick hatte Nalina Herden noch nie. Mit dem „Gletscher-Jet“, einem sechssitzigen Skilift, war sie bis auf den Gipfel des Schareck in 3122 Meter Höhe gefahren. „Von so einem riesigen Berg herunterzuschauen, war ein mega Gefühl“, schwärmt die 14-Jährige über das Natur- und Bewegungserlebnis.

Auf dem Schareck verläuft die Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Kärnten und Salzburg. Bis dahin stand die Schülerin schon einige Male in Winterberg auf den Skiern. Im Kreis der Familie hatte Nalina die Reisen ins Sauerland gemacht. Nun war sie als Mitglied des Skiteams der Oberschule Belm auf dem Mölltaler Gletscher unterwegs.

Erst „Schneepflug“, dann „paralleler Grundschwung“
„Jeden Tag schien auf dem Berg die Sonne“, erzählt Lehrer Tobias Bröcker über Bedingungen, die bei Skifahrern beste Laune garantieren. Der Studienrat bereitete die Reise mit seiner Kollegin Verena Bergmann vor. Schon vor drei Jahren hatten man alles richtig gemacht, als sie die letzte Skifreizeit der Oberschule für den Februar 2020 gebucht hatten. Die Belmer Gruppe konnte noch unmittelbar vor dem Lockdown nach Seefeld reisen.

In diesem Jahr sorgt die Lage des Skigebiets mit einer Talankunft in 1200 Höhe für Schneesicherheit. Auch wenn nicht alle auf den Abschnitten der Kategorie „schwer“ unterwegs waren, konnte das Team bei insgesamt 36 Pistenkilometern aus zahlreichen Abfahrten wählen.

Bröcker plante von den 31 Schülern insgesamt 15 für den Anfängerkurs ein. An drei Tagen hatte er einen Kärntner Profiskilehrer engagiert. Um maximalen Lernerfolg herauszuholen, setzte Bröcker auf kleine Gruppen. So lernten die Jugendlichen aus den Klassen 7 bis 9 auch bei Bröcker und den Lehrern Josephin Dransmann, André Rummeleit sowie Alexander Vehring erst den Schneepflug, später den parallelen Grundschwung.

„Am ersten Tag wurde uns auch gezeigt, wie wir die Skischuhe richtig anziehen und schließen, dann noch der Einstieg in die Bindung. Als Anfänger verlieren wir beim Sturz schon mal den Ski“, sagt Lilli Schwarz. Sportlich ist die 13 Jahre alte Schülerin aus der Klasse 7G1 sowieso. Lilli tritt in ihrer Freizeit für die U15-Volleyballerinnen von Concordia Belm-Powe an. Auf Skiern war es nun ihre Premiere. „Ich wollte mal was Neues ausprobieren.“ Nach zwei Tagen sei sie eine blaue Piste heruntergefahren. Am fünften Tag ist sie mit ihrem Klassenlehrer Tobias Bröcker schon einen leichten Abschnitt auf dem Gletscher heruntergesaust, später sogar eine Piste der Kategorie „mittelschwer“. Lili strahlt: „Da oben habe ich mich richtig frei gefühlt.“

Schüler als „Hilfsskilehrer“
Julius Lipkowski (14) fand die Talabfahrt am besten. Die ist genau sieben Kilometer lang und man könne dort „ein Stück ‚im Schuss’ fahren“. Weiter angesprochen auf die Bergrundfahrt betont der Schüler keck: „Die ist von oben bis unten als rote Strecke markiert.“ Julius kennt sich seit der Kindheit auf Österreichs Skipisten aus. Von den Schulskireisen berichtete ihm seine ältere Schwester Paula, inzwischen eine Alumna der OBS Belm. Weil Julius schon ein erfahrener Läufer ist, unterstütze er die Belmer Pädagogen als Hilfsskilehrer. „Ich fuhr dann hinterher und habe gestürzten Schülern geholfen, wieder in die Bindung zu steigen.“ Nalina beobachtete ihren Mitschüler genau. „Einmal fuhr Julius in einen Schneeberg. Sonst ist er aber mit Leichtigkeit unterwegs und durchaus elegant.“

Während der Mittagspause fand Julius auf der Skihütte den Kaiserschmarrn besonders lecker. Das Berg-Essen war im Reisepreis von 520 Euro inkludiert. Zu den weiteren Leistungen gehörten die Busfahrt, sieben Nächte im „Erlebnishotel Mölltal“, alle Mahlzeiten, der Skipass für sechs Tage, die Ausrüstung sowie der Profiskikurs.

Lilli und die anderen Schüler freuten sich über die Nachbarschaft des Hotels. „Auf der Weide gab es Kühe, Hühner und sogar Alpakas.“ Nahe der Unterkunft plätscherte ein Gletscherbach und der Blick war frei auf eine malerische Burg am Hang. Etwas getrübt wurde die Stimmung, als ein Anfänger in einem leichten Pistenabschnitt fiel und sich das Schienbein brach. „Bei unserer vierten Skifreizeit war es die erste Verletzung“, betont Bröcker. Erfahrene Bergsportler wissen: So tragisch die Verletzung auch ist, diese Bilanz spricht für eine umsichtige und sensible Skigruppe.

Lehrer veranstalteten „Skitaufe“
Höhepunkt im Hotel war die Zeremonie der „Skitaufe“ für alle Anfänger. Belms Lehrer hatten das Ritual vorbereitet und traten zur Freude der Schüler in Kostümen auf. Bröcker und Rummeleit als Mönche, Vehring war in eine Kuh-Kostüm gestiegen und Dransmann machte die Eisprinzessin. Zur Erinnerung an die Tage von Kärnten hatten die Lehrer den Teilnehmern einen Download-Link mit allen Fotos geschickt. André Rummeleit stellte die schönsten Impressionen auf Musik zu einem Film zusammen (Kurzversion siehe unten). Premiere für die Langversion war der „Info-Tag“ für die Grundschüler. Darum kamen auch etliche Oberschüler zu dieser Veranstaltung, um Rummeleits Werk auf den Smartboards zu bestaunen. Dass sie vor Ort mit ihren Telefonen den Bildschirm abfilmten, ist der eindeutige Beweis – die Skifreizeit auf den Mölltaler Gletscher war ein Erfolg. Immer wieder war zu hören: „Im nächsten Jahr möchten wir wieder dem Skiteam angehören.“

Skifreizeit 2023