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Begeisterte Grundschüler beim „Info-Tag“

Überall interessierte Besucher. In Räumen und auf Fluren lernten Grundschüler mit ihren Eltern die OBS kennen. Nun der Bericht mit großer Fotogalerie.

Fröhlicher kann ein Empfang kaum sein. Die AG „Fit for fun“ begrüßte die Besucher mit einigen Tänzen und der Schulchor sang ein herzliches „Wer rettet die Welt für mich?“.

Formell, aber herzlich blickte Schulleiter Christian Schiffbänker auf die letzten Jahre zurück. „Vieles hat sich an der Oberschule Belm bewegt“, rief er den Gästen zu, „mit der Gemeinde Belm dem ‚Regionalen Landesamt für Schule und Bildung‘ sowie dem Landkreis Osnabrück haben wir viel in die Wege geleitet“. Es seien Strukturen entwickelt oder optimiert worden und die Digitalisierung wurde vorangetrieben. Am offensichtlichsten sei der Fortschritt des Schulstandorts durch den wachsenden Erweiterungsbau zu erkennen, mit dem die Gemeinde Belm „voll im Zeitplan“ liege. Mit dem Bezug des 14 Millionen-Euro-Projekts rechnet Schiffbänker im Sommer 2024. Er selbst führte gleich mehrere Besuchergruppen durch den Rohbau – alle Teilnehmer wurden dafür ausgestattet mit einem Bauhelm, auf dessen Front das Logo der Oberschule mit den vier Streifen prangt. Drei davon symbolisieren die Belmer OBS mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Der vierte Streifen verläuft waagerecht und verbindet alle Abteilungen zu einer Schulgemeinschaft.

Jede Menge iPads…
Zu den grundlegendsten Veränderungen, die Schiffbänker in seiner Begrüßung erwähnte, gehört die Nutzung von iPads im Unterricht ab der 5. Klasse. Rund ein Dutzend der Geräte von Apple hatte das Digitalteam der Oberschule zum Ausprobieren aufgebaut. Im Obergeschoss konnten Schüler und Eltern an Stationen die Lernprogramme verschiedener Fächer ausprobieren, Schreibversuche mit dem digitalen Stift machen oder eine App zur Anlage von Mappen kennenlernen. Weiter wurden Eltern über Finanzierungsmodelle für das Tablet informiert.

Ein anderes Projekt musste der Schulleiter in seiner Begrüßung eigentlich nicht erwähnen, weil es für alle sichtbar war. Neben dem Rednerpult stand eine Flagge, die wegen ihrer Tropfenform in der Werbebranche als „Dropflag“ bekannt ist. Darauf ist das Logo eines niedersächsischen Modellprojekts gedruckt, in das auch die OBS Belm als „Zukunftsschule“ aufgenommen wurde.

Mit dem Golfsimulator hatten auch Grundschüler viel Spaß
Hinter der Bühne ging es sportlich zu. Die „Golf AG“, deren Teilnehmer mit dem Ziel der Platzreife im Frühling und Sommer wöchentlich auf der Anlage des „Osnabrücker Golf Clubs“ in Jeggen trainieren, präsentierte ihr Winterprogramm. Sie hatte einen Golfsimulator aufgebaut, bei dem die Bälle in ein Sicherheitsnetz geschlagen werden. Hierbei zählt die Technik: Über eine iPad-App stellt AG-Leiter und Konrektor Philip Cummins zuvor auch optisch reizvolle Bahnen im Wald oder am Meer ein, die dann im Großformat auf dem Smartboard im Klassenraum für alle sichtbar erscheinen. Sogar Weite und Geschwindigkeit werden angezeigt. Der längste Schlag eines Schülers am „Info-Tag“ landete ein paar Meter weiter im Netz. Auf dem Bildschirm jedoch bei 80 Metern. Der Lehrer selbst übertraf in einer ruhigen Minute die 200er Distanz…

Mit virtuellen Aktionen begeisterte auch das Fach „Neue Technologien“. Hier ging es um die Entstehung von kurzen Trickfilmen, den „Stop-Motion-Videos“, die Schüler in jedem Fach selbst programmieren können.

Aktive Grundschüler: Mitmachen statt nur zuschauen
Überhaupt bestand das vom Belmer Lehrerteam entwickelte Programm mehr aus Mitmachen denn aus Zuschauen. In der Sporthalle verausgabten sich die Besucher bei einem Hindernisparcours und der Fachbereich Musik bot einen Trommelschnupperkurs. Wesentlich leiser musste das Mathematik-Angebot genutzt werden, bei dem der Klassenraum zur Denksporthalle wurde.

Die von Schiffbänker zu Beginn angesprochenen modernen Räume für die Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik sind traditionell die bei „Info-Tagen“ am besten besuchten. Gerade für Grundschüler wirken sie mit vielen Werkzeugen und Energiequellen für Experimente wie ein Abenteuerland. Die Biologen hatten Mikroskope mit spannenden Objekten zur Vergrößerung aufgebaut. Mit etlichen bunt gefüllten Reagenzgläsern konnten Neuntklässler an der Seite ihrer Lehrer die Besucher bei Versuchen mit Rotkohlindikatorlösung unterstützen. Im Physikraum leiteten drei Lehramtsstudenten der Universität Osnabrück, die ein Halbjahrespraktikum an der Oberschule Belm absolvieren, interessierte Gäste an. Höhepunkte waren hier die Verformungen von Luftballons und Schokoküssen durch eine Vakuumpumpe oder der Geigerzähler, der die Strahlung eines Glühstrumpfes anzeigte. Auch das Schild „Hochspannung – Lebensgefahr“ an der Influenzmaschine schreckte keine Grundschüler ab.

Das Skiteam zeigte einen Film über die Skifreizeit im Februar, bei der es auf den Mölltaler Gletscher in Kärnten ging. Damit es nicht zu gemütlich wurde, waren neben dem Smartboard einige Geräte und Matten für verletzungsvorbeugende Skigymnastik aufgebaut.

Einige Kenntnisse aus den Grundschulen konnten die Gäste bei der Präsentation des Fachs „Englisch“ anwenden. Am Nebentisch gab es dann Erstkontakte mit der französischen Sprache.

An modernen Smartboards, von denen im Gebäude inzwischen über 30 installiert wurden, boten Zehntklässler ein Quiz mit Fragen zur OBS. Dass schon Kinder und Jugendliche Leben retten können, demonstrierte die „Schulsanitäter AG“ mit den neuen Reanimationspads. Dank ihrer leuchtenden Rettungswesten waren die AG-Teilnehmer von Weitem zu erkennen.

Als externer Aussteller zeigte die Belmer Integrationswerkstatt“ (BIW) durch unsere Schüler gebaute „balance boards“ und bot Hilfestellung für Ungeübte.

Der Förderverein ließ Popcorn knallen – tolle Preise beim Quiz
Eher hochengagiertes Inventar als Gäste sind die Vorstandsmitglieder des Fördervereins. Gundula Lipkowski und Marion Küthe servierten Popcorn für Schüler, Eltern und Lehrer. Nebenbei machten sie elegant Werbung für ihr Projekt, von dem alle Schüler profitieren. So hatten Lipkowski und Küthe auch Lernspiele für das Besucherquiz bereitgestellt. Die Firma Tscherner spendierte den Siegern Amazon-Gutscheine und USB-Sticks, AVO schenkte Schreibutensilien. Bedingung für die Teilnehmer: Auf dem Laufzettel acht Fragen zu den Stationen des „Info-Tages“ beantworten.

Spontanes Konzert im Lehrerzimmer
Nachweis für den Gesamterfolg jeder Veranstaltung ist auch der Absatz von Speisen. Die Macher hatten eine großzügig bemessene Menge frischer Bratwurst bei einem Fleischer geordert. Der Fachbereich Kunst verwertete etliche Schalen Waffelteig. Etwa eine halbe Stunde vor Ende der Präsentation waren beide Stände ausverkauft. Die Einnahme geht an den langjährigen Charity-Partner der OBS, die „IndienHilfe Deutschland“ mit Sitz in Wallenhorst.

Im Anschluss des „Info-Tages“ traf sich das Kollegium im Lehrerzimmer, das Musiklehrerin Karen Fergurson für einige Minuten zum Konzertsaal machte. Die aus den USA stammende Opernsängerin trat an den großen Bühnen der Welt auf und überraschte die Pädagogen nun vor der Kaffeetheke mit der Arie „O mío babbino caro“ (deutsch: Ach, mein lieber Papa“) aus Puccinis Oper „Gianni Schicci“ und erhielt dafür lang anhaltenden Applaus.