Preaload Image

Schutz vor Sucht und Gewalt trainiert

Es waren Tage, die fit fürs Leben machen. An der Oberschule Belm richtete das Team der Schulsozialarbeit die „1. Präventionswoche“ aus.

 

Durch Themen wie „Zivilcourage“, „Sucht“ oder „Umgang mit Religionen im Alltag“ begeisterten die Lehrer, externe Referenten und Schulsozialarbeiter ihre Schüler aus allen Klassenstufen. Mit „Gewalt erkennen und vermeiden“ setzten sich die 5. Klassen auseinander. Diesen Jahrgang würden etwa 20 Prozent mehr Schüler besuchen, „weil wir unter anderem das gymnasiale Angebot abbilden dürfen und können“, freut sich Schulleiter Christian Schiffbänker. Die jüngsten Oberschüler wurden vom früheren Polizeibeamten Wilfried Bury gecoacht. Das Motto: Gewalt erkennen, Gewalt verhindern.

Bei Lars Geisler und Gesine Riepenhoff-Gensink vom „Büro 49“ absolvierten die Sechstklässler ein Sozialkompetenz- und Anti-Aggressionstraining. Da wurde auch mal emotionalisiert, damit die Jugendlichen die FoIgen falschen Handelns erkennen. In Wettbewerben sollten sie Frust aushalten, fair bleiben und nicht schadenfroh sein. „Das Training bei Gesine und Lars hat mir super gefallen“, strahlt Phil Moderer aus der 6b, „die haben uns über die Gefahren von Mobbing aufgeklärt. Wir sollen als Klasse richtig zusammenhalten. Ich glaube, das wird klappen“.

 

Schulsozialarbeiter Daniel Bölte treibt an

Das Konzept der Präventionswoche hat Schulsozialarbeiter Daniel Bölte entwickelt und koordinierte die Elemente mit seinen Kolleginnen Irina Schönfeld und Katharina Korte. Zuvor hatten die drei auch Lehrer für mehrere Elemente des Projektes geschult. „Wir sind besonders der Caritas mit ihrem Projekt ‚Respekt Coaches‘ dankbar. Das ist ein unschätzbarer Mehrwert, um unsere Ziele auch in der Netzwerkarbeit wie mit der ‚Belmer Integrationswerkstatt‘ und der ‚Ökumenischen Jugendhilfe‘ zu erreichen“, blickt Bölte zurück.

Auch ohne Schnaps zu trinken war die Wirkung von Hochprozentigem für Schüler der 8. Klassen erlebbar. Mit Rauschbrillen, die Folgen von Alkoholkonsum simulieren, schickten die Mitarbeiterinnen der Diakonie die Jugendlichen über einen Hindernisparcours. Zu diesem Modul gehörte ebenso die Suchtgefahr von Glücksspiel, digitalen Medien und Cannabiskonsum. „Wir wollen aber auch herausarbeiten, was uns vor Abhängigkeit schützen kann“, erklärt Antonia Neubert vom Fachdienst „Sucht“, „die Belmer Schüler haben wir als sehr interessiert und engagiert erlebt“.


Schulleiter Schiffbänker: Präventionsarbeit geht weiter.

Fachlich sei es denkbar, so Bölte, alle Inhalte durch das Schulsozialarbeiterteam zu stemmen. „Unser Wissen ist da. Es scheitert aber an den Ressourcen.“ Die Kooperationspartner seien spezialisiert, „und die Schüler sind neugieriger, wenn sie mal andere Gesichter sehen“. Gegenüber schulfremden Referenten würden sich die Jugendlichen zu bestimmten Themen noch weiter öffnen, beobachtet Irina Schönfeld.

Schulleiter Schiffbänker will die Präventionswoche schon im zweiten Halbjahr fortsetzen. „Bei uns geht es nicht nur um Lesen, Schreiben und Rechnen. Ich bin dankbar, dass unsere engagierten Schulsozialarbeiter so ein breit aufgestelltes Präventionsprogramm organisiert haben, ohne dass der reguläre Unterrichtsbetrieb leidet“.