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Bei der „Juniorwahl“ siegte dieses Jahr Markus Kleinkauertz

Die Wahlzettel waren etwas kleiner, vom Inhalt aber identisch mit denen im Wahlkreis 75. Bei der „Juniorwahl“ simulierten die Jahrgänge 7 bis 10 der Oberschule Belm die Abstimmung für Niedersachsen.

Zwei Kabinen und die Urne standen in Raum „M11“. Dort, wo auch zwei Tage später die Erwachsenen die Schule zum Wahllokal machten. Schon am Freitag um 12 Uhr durchschnitt Viktoria Joff (9a) das Siegel an der Wahlbox. Eine halbe Stunde brauchte der jugendliche Wahlvorstand, um die Voten der 253 berechtigten Schüler zu sortieren und das Ergebnis sorgfältig zu dokumentieren.

Anders als zwei Tage später in der Realität holte bei der Juniorwahl der Oberschule nicht Guido Pott (SPD) das Landtagsmandat für Belm, Bohmte, Bramsche, Ostercappeln und Wallenhorst. Sieger am Heideweg wurde Potts Herausforderer Markus Kleinkauertz von der CDU mit 36,9. Guido Pott kam auf 23,5 Prozent. Überraschend, dass die bei jungen Wählern vermeintlich populären Grünen mit Kandidatin Maren Guth durch 6,4 Prozent nur auf Platz vier landeten.

Bei den Zweitstimmen war die SPD dank 27,8 Prozent knapp an der Spitze. Die CDU holte 26,2 Prozent, dahinter folgten AfD und FDP. Grüne und Linke scheiterten an der 5-Prozent-Hürde.

„Die ‚Juniorwahl‘ ist ein wichtiger Baustein, um demokratische Prozesse einzuüben. Auch, wenn das Ergebnis manchmal unbequem ist“, sagte die Organisatorin und Fachbereichsleiterin für „Geschichtlich soziale Weltkunde“ (GSW), Dagmar Eilermann.

Einer der helfenden Schüler, die Wahlscheine ausfüllten, Verzeichnisse anlegten und Stimmen auszählten, ist Muharrem Gashi aus der Klasse 10a. „Wir durften erfahren, wie so etwas abläuft und welcher Aufwand hinter einer Wahlorganisation steckt“, sagte Muharrem. Der 16-Jährige darf 2024 bei der Europawahl zum ersten Mal Kreuzchen machen, die wirklich zählen. „In anderen Staaten setzen Menschen ihr Leben für freie Wahlen aufs Spiel. Darum ist es für mich selbstverständlich, mein Wahlrecht zu nutzen.“