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Nikolaus: „Ihr ward fleißige Lehrer“

Das Klopfen mit dem Bischofsstab war über die Lautsprecher im gesamten Schulgebäude zu hören. Dann betrat der Nikolaus das Lehrerzimmer der Oberschule Belm.

Mindestens genauso attraktiv war die Begleitung des generösen Bischofs. Zwei Engel eskortierten ihn während der Pause ins Lehrerzimmer. Eine strahlte unter ihrem güldenen Minipli, die andere fiel mit langer blonder Mähne und Stirnband auf. „Das sieht aus wie bei ABBA“, rief Josephin Wolf in den Raum. Andere bemerkten Ähnlichkeiten mit den Kolleginnen Britta Leidecker und Jana Franz.

Nikolaus: „Advent heißt Ankunft“
Ganz heimlich über das Fenster im Dienstzimmer der Didaktischen Leiterin Christiane Alberts war Nikolaus mit seinem Gefolge eingezogen. „Ich habe mit dem Schulleiter Herrn Schiffbänker gesprochen“, sprach Nikolaus, „Ihr ward auch unter Corona-Bedingungen fleißige Lehrer“. Es ging am 6. Dezember aber nicht nur um Bauchpinselei des Lehrkörpers. Nikolaus legt stets Wert auf die eigentliche Bedeutung der Weihnachtszeit, fernab von Geschenken, Glühwein und bunten Lichtern. „Advent heißt Ankunft. Es geht dabei um die Ankunft Gottes, der Mensch geworden ist“, erinnerte Nikolaus die Lehrer. Dabei wirkte er nach seiner langen und strapaziösen Reise noch immer würdevoll, wie es das Lehrerzimmer sonst von Rainer Brackmann kennt, der als katholischer Religionslehrer ähnlich seriös auftritt.

Können die Lehrer Weihnachtsgedichte aufsagen?
Die Engel überreichten im Vorbeiflug mit strahlendem Lächeln für jeden einen Nachbau ihres Vorgesetzten aus hochwertiger Schokolade. Doch Nikolaus wollte in Belm nicht nur beschenken und fördern, sondern auch fordern. „Nun erwarte ich ein Gedicht von euch“, rief er aus. Für Weihnachtsverse aus dem Kollegium reichte es nicht. Lena Hoffmann rettete die Ehre der Pädagogenschar mit „Was der Wind in den Sand geschrieben“ von Hermann Hesse. Trotz der von Hoffmann auf Gymnasialzweigniveau rezitierten Ode wollte Nikolaus noch mehr hören. Doch die Zeit drängte und alle Lehrer sollten pünktlich zurück in den Unterricht entschwinden. So brach aus Miriam Stockmeier die kurze Parodie von Schillers „Glocke“ heraus. „Loch in Erde, Bronze rin. Glocke fertig, bim, bim, bim!“

Überraschung durch den Personalrat
Die süße Nikolausfigur war aber nicht das erste Geschenk des Tages. Die Mitglieder des Personalrats, Nicole Schulze, Kristina Whitehurst und Dirk Oesterle, haben den Kollegen und Mitarbeitern Adventskarten ins Fach gelegt. Die Grüße sind Unikate. Whitehurst hatte jede Einzelne der 64 Karten mit Tannenzweigen und einer brennenden Kerze bemalt. Der Nikolaus wird wohl besonders an Kristina Whitehurst gedacht haben, als er von „fleißigen Lehrern“ schwärmte.