Ab dem 31. Mai dürfen Niedersachsens Schüler wieder täglich am Präsenzunterricht teilnehmen. Das hat Kultusminister Tonne am Freitag vor der Presse erklärt. Doch es gibt Bedingungen.

„Unsere Oberschüler haben sich in der Corona-Zeit sehr diszipliniert an die Vorgaben gehalten“, beobachtete Schulleiter Christian Schiffbänker, „dennoch sind wir froh, dass alle Klassen bald wieder gemeinsam lernen dürfen“. Diese Regelung würde nicht nur erheblich zum Lernerfolg beitragen, sondern auch die Schulgemeinschaft fördern.

Maskenpflicht für Abschlussprüfungen ausgesetzt
Am Freitag starteten die 9. und 10. Klassen mit den Abschlussarbeiten im Fach „Deutsch“. Das Kultusministerium hatte den Jugendlichen über den „Rahmen-Hygieneplan“ genehmigt, während der schriftlichen Prüfungen, die bis zu drei Stunden dauern, die Mund-Nasenmaske abzunehmen. „Die Erlaubnis zur erleichterten Frischluftzufuhr haben etwa zwei Drittel der Prüflinge angenommen“, sagt Schiffbänker.

Szenarienwechsel an Inzidenzwert geknüpft
In einer Pressekonferenz, die am Freitagvormittag im Onlineangebot des Norddeutschen Rundfunks (NDR) live aus Hannover übertragen wurde, gab Grant Hendrik Tonne den Wechsel zum Unterricht bei voller Klassenstärke bekannt. Bedingung sei aber, dass der regionale Inzidenzwert unter 50 liege. Im Landkreis Osnabrück betrug der Wert am Tag der Verkündigung 46, was den Szenarienwechsel erlauben würde.

Tonne begründete die Entscheidung mit einem günstigen Verlauf der Inzidenzen für Niedersachsen. Ein Corona-Selbsttest solle auch weiterhin für Schüler und das Schulpersonal verpflichtend sein.

So regeln andere Bundesländer die Rückkehr zum Präsenzunterricht für alle
Etwas mutiger ist Nordrhein-Westfalen bei der Schulöffnung. Dort erlaubt die Landesregierung den Wechsel ins „Szenario A“ schon nach einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100. Die Verordnung gilt ebenfalls ab dem 31. Mai. Den Szenarienwechsel hatte NRW bereits zwei Tage vor Niedersachsen angekündigt.

Schon nach den Pfingstferien dürfen die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern für alle öffnen. Noch schneller war das Land Schleswig-Holstein. Dessen Schüler durften zum Teil ab dem 17. Mai wieder in Klassenstärke antreten.