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Erfolgreich fürs Klima gestrampelt

Lehrer der Oberschule Belm tun etwas für Körper und Klima. Bei der Aktion „Stadtradeln“ waren sie 2140 Kilometer unterwegs. Ein ähnliches Projekt startet nun für Schüler.

Um die Jahrtausendwende wirkten so manche zum Dienst radelnde Lehrer noch wie spießige Sparfüchse. Sie waren unterwegs mit Satteltaschen, Abstandhalter und Gesundheitslenker – cool sah das nicht aus. Heute gehen Pauker mit ihren flotten Trekkingrädern, Rennmaschinen und Mountainbikes längst als Trendsetter durch. Die meisten transportieren Lehrbücher und Klassenarbeiten in schnittigen Rucksäcken.

Von der OBS Belm machen 13 Lehrer mit
Auch Lehrerin Lena Hoffmann fährt jeden Morgen so zur Arbeit. Und bei der ersten Dienstbesprechung zu Beginn des Schuljahres motivierte sie ihre Kollegen für das Projekt „Stadtradeln“. Ziel der Aktion: Aufs Auto verzichten und das Rad nehmen. Das ist gesund, umweltfreundlich und schont das Klima. Mit der „Stadtradeln“-App legte sie die Gruppe „Oberschule Belm“ an und konnte 13 in Osnabrück lebende Lehrer aufnehmen. Bei der Stadtverwaltung konnte sie für alle eine Sicherheitsweste mit dem Logo vom „Stadtradeln“ als Geschenk abholen.

„Die Initiative startet in tausenden Kommunen Deutschlands. Darunter sind Städte wie Berlin und Münster, aber auch eine Gemeinde wie Wallenhorst“, erklärt Hoffmann. Sie selbst hatte das Projekt in den Sommerferien bei einer Reise nach Leipzig kennen gelernt. „Ich hoffe, dass Belm nächstes Jahr auch dabei ist.“

Smartphone-App speichert die gefahrenen Kilometer
Osnabrück macht bereits mit. Jede Fahrt auf dem Rad wird registriert. Nützlich ist, dass die Teilnehmer am Smartphone die Tracking-Funktion freischalten. „Wer das nicht möchte, kann die Ergebnisse auch per Hand eingeben“, beruhigt Hoffmann, „es geht natürlich auch um Fairness und nicht nur um gefahrene Kilometer. Niemand hat etwas davon, wenn er betrügt und im Auto trackt.“ Neben der Reduzierung von Emissionen könne eine hohe Fahrleistung aller Teilnehmer zudem als gewichtiges Argument für weitere Radwege dienen.

Eine Menge Kohlenstoffdioxid gespart
Lena Hoffmanns Fahrleistung auf dem Schulweg beträgt jeden Tag 10 Kilometer. Auch in der Freizeit ist die 37-Jährige ausschließlich mit dem Rad unterwegs. Es trug dazu bei, dass die Gruppe „Oberschule Belm“ im Aktionszeitraum vom 31. August bis 20. September insgesamt 2140 Kilometer erfuhr. Am fleißigsten war allerdings Gudrun Zerhusen mit 389 Kilometern. Christiane Alberts ließ ihren Golf daheim stehen und machte sich durch Muskelkraft auf den Weg ins Büro der Didaktischen Leitung. Für Alberts ist das Ehrensache. Sie treibt mit Benjamin Kögler, der ebenso zu den 13 Belmer Teilnehmern gehörte, die Bewerbung der OBS zur Auszeichnung „Umweltschule in Europa“ voran.

Der Erfolg der Belmer Lehrergruppe: Gemeinsam haben sie durch die Fahrradnutzung 312 Kilogramm Kohlenstoffdioxid eingespart.

Aktion für Schüler: „bike to school“
Für Schüler wurde das Konzept ausgeweitet. Mitmachen können nun auch im Landkreis wohnende Jugendliche. Das Motto: „Wer fährt vom 28. September bis 6. November die meisten Kilometer mit dem Rad zur Schule?“

Der Verzicht auf das bequeme aber für den ein oder anderen peinliche Elterntaxi spart nicht nur Kohlenstoffdioxid ein. Es winken Geldpreise bis 1500 Euro für Schülergruppen mit dem höchsten Kilometerstand. Lena Hoffmann ließ bereits vor einer Woche die Flyer verteilen. In den ersten Tagen hatten sich bereits fünf Teams der Oberschule angemeldet. Die haben zudem gute Chancen auf eine Belohnung. Christiane Alberts verabredete mit dem Förderverein, jeder Mannschaft eine Belohnung zu spendieren.