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Nikolaus lobte die Belmer Lehrer

„Die Landesschulbehörde hat mir zugetragen, dass Ihr ein gutes und nettes Kollegium seid“, lobte der Nikolaus beim Betreten des Lehrerzimmers, „das solle ich unbedingt mal besuchen“.

 

Doch bevor der Bischof am 6. Dezember aus seinem glitzernden Sack einige Präsente verteilen ließ, mussten die Lehrer der Oberschule Belm noch Weihnachtslieder singen und sogar Gedichte aufsagen.

Schulleiter Christian Schiffbänker hatte zur ersten Pause alle Kollegen im Lehrerzimmer antreten lassen. Dabei ging es mal nicht um pädagogische Themen. „Wir haben heute Besuch von ganz oben.“

Das Schulleiterbüro war der Warteraum, dann trat er ein, der Nikolaus. „Die Oberschule Belm hat eine so tolle Musikabteilung. Könnt Ihr dem Nikolaus denn auch ein schönes Lied singen?“, fragte der Gast. Schnell stimmten die Lehrer „Lasst uns froh und munter sein“ an. Auch die zweite Strophe gelang – dank Anleitung durch die Musiklehrerinnen.

 

Lehrer sagten Gedichte auf

„Es ist ein gutes Zeichen, wenn gesungen wird. Dann herrscht im Haus ein guter Geist“, lobte der Nikolaus und stellte die nächste Forderung. Ein Gedicht dürfte es, bitteschön, auch noch sein. Sekretärin Mechthild Kern rettete die Lehrer mit „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt“. Das habe sie sehr schön gemacht, befand der hohe Gast, wollte sich damit aber nicht zufrieden geben: „Wer sagt ein weiteres Gedicht auf? Die Maria aus dem Emsland hat doch einen so schönen christlichen Namen.“ So glänzte die Lehramtsanwärterin Maria Albers mit „Knecht Ruprecht“.

 

Fürs Kollegium brauchte der Nikolaus die Rute von Knecht Ruprecht nicht

Auf den oft böse blickenden Gehilfen Knecht Ruprecht konnte der Nikolaus für das Lehrerkollegium verzichten. „Ich brauche ein Engelchen, das mir hilft“, sagte er und bat Belms Didaktische Leiterin, Christiane Alberts, die Präsente an alle Lehrer zu verteilen. „Der Herr Schiffbänker war so nett und hat für mich eingekauft.“

Stellvertretend für das gesamte Kollegium bedankte sich der Nikolaus bei den Mitgliedern des Personalrats Gaby Ehebrecht, Dirk Oesterle und Bernd Sieker für den Gruß zum 6. Dezember in den persönlichen Fächern.

Weil der Bischof von Myra natürlich viele andere brave Bürger besuchen muss, war am Ende der Pause schon wieder Schluss. „Ich wünsche euch eine gesegnete Adventszeit. Sie ist der Vorbote für den Heiligen Abend, an dem das Christkind geboren wurde.“

Zum Abschied bat er um ein weiteres Lied. Zu „Alle Jahre wieder“ zog der Nikolaus aus.

 

Lehrer Brackmann spielte den Nikolaus

Manche Kollegen hatten es geahnt. Unter der Verkleidung steckte Lehrer Rainer Brackmann. Das Messgewand hatte er aus der Kirchengemeinde St. Lambertus seines Heimatortes Ostercappeln besorgt. „Sonst hängt es in der Sakristei“, erklärte Brackmann. Erfahrung als Nikolaus hat der Pädagoge schon lange. Vor über zwanzig Jahren trat er noch als Student in Krankenhaus und Kindergarten auf.

Wert legt Brackmann auf das Bischofsgewand und die Mitra mit dem Kreuz. Damit hebt er sich vom immer populärer werdenden „Weihnachtsmann“ ab, dessen Kostüm eher wie ein roter Bademantel wirkt. „Den Weihnachtsmann mache ich nicht“, sagt der Religionslehrer, „wenn, dann trete ich nur als Nikolaus auf“.