Am Projekttag die Kriegsgräber gepflegt 
Der Ehrgeiz der Schüler war größer als die Beständigkeit eines Werkzeugs. Moritz Bock (14) wollte den gepflasterten Weg am Belmer Ehrenmal vom Unkraut befreien, da zerbrach nach einer Stunde der Spatel in Stücke.
Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa vor 80 Jahren am 8. Mai 1945 begingen alle Schüler der OBS Belm mit einem Projekttag. Die Klassen 7O3 und 8G1 hatten sich entschlossen, das Areal um das Ehrenmal für die gefallenen Soldaten auf dem Belmer Friedhof zu pflegen. Sie kannten das Gelände von Unterrichtsgängen zum Thema „Trauer“ aus dem Religionsunterricht – ebenso wie den Zustand.
Unterstützung bekamen sie vom Leiter des Baubetriebshofs der Gemeinde, Nils Kramer. Er hatte am frühen Morgen den Bürgersteig vor der Anlage verkehrstechnisch abgesichert, einen Anhänger für Unkraut und Grünschnitt bereitgestellt sowie etliche Werkzeuge und Geräte mitgebracht. Dazu gehörte auch ein chemischer Grünbelagentferner samt Drucksprüher, den aus Sicherheitsgründen der Lehrer bediente.
„Man sieht, was man schafft“, strahlt Moritz Bock, „und wir tun etwas, das für die Gemeinschaft nützlich ist“. Seine Mitschüler mähten den Rasen oder entfernten das Moos von den Kreuzen und üppigen Gedenksteinen. Auch Pflanzkübel und den Schotterbereich befreiten sie vom Unkraut.
Leonie Schott kennt ehrenamtliche Arbeit. Die 13-Jährige ist in der Jugendabteilung des Technischen Hilfswerks aktiv. Es sei „schön“ in der Gruppe zu arbeiten. „Der Projekttag zum Frieden ist mir wichtig“, sagt Leonie, „auch weil die Lage in der Welt gerade schwierig ist“. Die Situation ist ihr bewusst, weil Leonie jeden Morgen bei ihrer Mutter im Auto Radio-Reportagen hört. „Unser Ziel muss sein, in Frieden und Freiheit zusammenzuleben.“