Manchmal war es kalt, oft auch nass. Schüler aus den Jahrgängen 8 und 9 sammelten wieder an den Haustüren in Vehrte, Icker und Belm für die Kriegsgräberfürsorge. Das Besondere: Sie erzielten mit 731,34 Euro ein Rekordergebnis.

„Die meisten Bürger werden euch freundlich begrüßen und gerne spenden“, hatte Konrektor Philip Cummins den Sammlern mit auf den Weg gegeben. Tatsächlich hörten die Schüler unterwegs einige bewegende Geschichten von Spendern, die ihren Vater oder sogar Ehemann auf dem Kriegsfeld verloren haben. Und immer wieder gab es Worte des Dankes für den Einsatz bei der Haus- und Straßensammlung. Und während der Gedenkfeier am Volkstrauertag hatte Belms stellvertretende Bürgermeisterin Ulrike Szlapka in ihrer Rede zur Unterstützung der Kriegsgräberfürsorge aufgerufen.

Schüler starteten inhaltlich gut vorbereitet
Wichtig war es Cummins, dass die Jugendlichen in der Oberschule auch inhaltlich auf die jährliche Aktion des „Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ vorbereitet werden. Sie sollten die Folgen des Krieges für Soldaten und Zivilbevölkerung kennen. Ebenso sollten die Schüler Auskunft geben können, wie der Volksbund das Geld einsetzt. So erfuhren sie in der Vorbereitung, dass Gräber aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg erfasst, erhalten und gepflegt werden. Das geschieht in Europa, Afrika, Asien, Nordamerika und Australien.

Ebenso betreibt die Organisation an einigen Friedhöfen Jugendbegegnungsstätten. Philip Cummins hat bereits während einer Projektwoche mit Schülern so einen Ort im niederländischen Ysselsteyn in Holland besucht, auf dem Gräber von 30.000 deutschen Soldaten eingerichtet wurden. „Am Beispiel mehrerer Soldaten und Krankenschwestern haben die Schüler in arbeitsteiliger Gruppenarbeit die Schrecken des Krieges erfahren. Das ist echte Friedenserziehung.“

Wenn der kleine Bruder mitmacht…
Die vollste Spendendose gaben Kiara Grewe und Jan Philipp Brockmann ab. Sie waren in Icker unterwegs und hatten 224,54 Euro in der versiegelten Dose. Unterstützung bekamen sie dabei von Kiaras jüngerem Bruder Jannik aus Klasse 5c. Sehr erfolgreich waren auch Danny Lenz und Paul Bleischwitz, die 185,06 Euro mitbrachten. Insgesamt engagierten sich 15 Schüler. Die sollen aus den Händen von Bürgermeister Viktor Hermeler noch eine Dankesurkunde erhalten, die von der Landrätin unterschrieben wurde. Anna Kebschull ist gleichzeitig Volksbund-Vorsitzende für den Kreisverband Osnabrück-Land. „Die Zeremonie mussten wir wegen der Corona-Pandemie leider verschieben“, sagt Cummins, „das holen wir aber ganz sicher nach. Unsere Schüler haben das für ihren Einsatz wirklich verdient.“