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Zwölf Minuten aus Marokko

Zunächst gab es Komplimente für die Belmer Schülerinnen. Zuvor hatten sie einen Film über ein Architekturprojekt im Französischunterricht gedreht und per Mail nach Rabat geschickt. Darin haben sie Häusermodelle mit viel Grün als Konzept für Mensch und Klima vorgestellt. „Ils sont trop mignons avec leur petit accent”, schrieben die Marokkaner in ihrer Landessprache. Das heißt: „Ihr seid so niedlich mit eurem Akzent.“ Weiter lobten Jugendlichen das „bon niveau“, also den guten Standard, mit dem die Belmer inzwischen Französisch sprechen. „Für solche Komplimente könnt Ihr euch auf die Schulter klopfen. Die kommen immerhin von Muttersprachlern“, sagt Studienrätin Lena Hoffman. Ihre Idee, im Unterricht die Modelle für „Neues Wohnen“ zu entwickeln, fanden die Partnerschüler „géniale“.

Alle Informationen im Film aus Marokko auf Deutsch
„Willkommen in Rabat, der Hauptstadt“, heißt es zu Beginn des mit zwölf Minuten recht langen Films. Neben attraktiven Szenen aus der Stadt liefern die jungen Marokkaner statistische Angaben, zeigen Museen und die Vielfalt des kulturellen Lebens von Rabat sowie Einrichtungen des Königshaus oder antike Stätten. Nebenbei geben sie Tipps, wie die Attraktionen mit dem gut ausgebauten Bus- und Bahnsystem erreichbar sind – und das alles auf Deutsch. Zum Finale liefert eine Mädchenstimme das differenzierte Fazit: “Ich denke, dass Rabat eine schöne und saubere Stadt ist. Aber ich glaube auch, dass meine Stadt hektisch und gefährlich ist.“

Louisa Medlitz (10c): „Haben Rabat intensiv kennengelernt.“
„Der Film über Rabat ist schön geschnitten. Die waren sehr kreativ und haben eindrucksvolle Sequenzen ausgesucht“, beobachtete Louisa Medlitz aus Klasse 10c, „dadurch haben wir die Heimatstadt unserer Partnerschüler recht intensiv kennengelernt“. Im Film, so die 16-Jährige, wurden die Belmer auch Sitten und Gebräuche erwähnt. „Es ist unhöflich, wenn man zum Tee gebeten wird und die Einladung nicht annimmt.“ Louisa sieht den Film als besondere Wertschätzung der Partnerschaft, „weil die Marokkaner alles in ihren Weihnachtsferien produziert haben“.

Louisa Medlitz‘ Brieffreundin aus Rabat heißt Chaymaa. Es sei „cool“, sich mit den Jugendlichen aus dem „Lycée Descartes“ regelmäßig zu schreiben. Dann geht es nicht nur um Bildungs-, sondern auch mal um Teenie-Themen. „Wir haben uns über Netflixserien ausgetauscht“, lacht Louisa, „ich habe Chaymaa ‚Friends‘ empfohlen, sie mir ‚Vampire Diaries‘“.