Wie im OP: Schüler sägen an Gelenken 
Als einsetzbare Prothese taugen sie wohl nicht, dennoch haben die Schüler der Klasse 5c im Biologieunterricht Erstaunliches geleistet. Mit Lehrerin Jessica Reupert bastelten sie Gelenke.
Wenn das Skelett aus dem Vorbereitungsraum hereingefahren wird, sind die Reaktionen seit Jahrzehnten gleich. Manchen Schüler gruselt es, andere brechen in lautes Gelächter aus. Dafür klingt der Name der Unterrichtseinheit zur Anatomie des Menschen inzwischen wesentlich attraktiver. „Ich bin fit und fühl‘ mich wohl“, nennt Lehrerin Jessica Reupert diese Stunden. Doch zunächst steht bis heute das kognitive Schwarzbrot an. Die Schüler lernen wesentliche Bereiche des Skelettsystems zu benennen.
„Anschaulicher gestalten“ wollte Reupert das Unterthema „Gelenke“. Zunächst überlegten die Kinder, mit welchen Alltagsgegenständen sie ein Gelenk basteln können. „Die waren sofort begeistert“, beobachtete Reupert, „einige werkelten sogar daheim im Arbeitsraum der Väter mit Säge und Bohrer“. Diese Werkzeuge in Verbindung mit Gelenken zu erwähnen, lässt Assoziationen zur Pathologie im ARD-„Tatort“ von Münster aufkommen. Doch statt einer abwaschbaren Schürze reichte den Schülern bei der Arbeit mit Sperrholz, Pappe und Styropor ein Kittel aus dem Werkraum.
Insgesamt stellte die Klasse 5c gleich vier verschiedene Gelenktypen her: Vom Drehgelenk, über das Scharnier- und Kugelgelenk bis zum komplizierten Sattelgelenk. „Ich war überrascht, dass so viele abgebildet wurden“, resümiert Reupert. Für die Präsentation hatte sie mehr Zeit als üblich eingeplant. „Es sollte jede Leistung gewürdigt werden.“


